„Ich hatte dir immer wieder einen ausführlichen Bericht versprochen, wie unser Leben sich dank ABA/VB verändert hat. Aber du siehst, es hat sich alles dermaßen verändert, dass ich mich kaum noch an diese Zeit erinnere. Die ganze Therapie hat uns komplett in der „Normalität“ ankommen lassen, so dass sich keiner mehr in der Familie richtig vorstellen kann, was für ein spezielles Kind wir einmal hatten. Klar, speziell auf seine Art ist er immer noch….Gott sei Dank! Er ist zurückhaltender, etwas weniger kontaktsuchende, dafür ist er, was das Lernen anbelangt, ausdauernder und konzentrierter.

Meiner Meinung nach ist dies auf das stetige und häufige Arbeiten mit den Co Therapeuten zurückzuführen. Sie haben sich an nahezu 7 Tagen in den Woche mit den von dir vorgegebenen Lehrplänen beschäftigt. So etwas prägt. Mein Sohn hat dadurch auch ein Blick für’s Detail gefunden. Das Schönste, vor allen Dingen für ihn, was zurückgeblieben ist, ist ein wahnsinniger Ehrgeiz, eine Sache perfekt zu Ende führen zu wollen. Ich sehe immer noch Linda, die nie müde wurde, ihn mit positiver Verstärkung dazu zu bringen, sein Bestes zu geben….so dass es sich eben auch lohnt, man seinem Ziel näher kommt.

Abschließend kann ich sagen, dass, wollte man ein Haar in der Suppe finden, man bei ganz genauem Beobachten bemerkt, dass ihm das lockere Plaudern schwerfällt (aber ist das ein Indiz für Autismus?!). Nun, aber es kommt ja immer auf den Blickwinkeln an. Mir ist ein bedachter und langsamer Sprecher lieber, als einer, der gleich alles rausposaunt, was ihm durch den Kopf geht, Smalltalk ist nicht alles im Leben.

Das schönste Kompliment haben wir eigentlich diesen Sommer von unserer Familie in Arizona bekommen. Voranzustellen sei dem noch: Mein Sohn ist zum allerersten Mal allein geflogen, über 17 Stunden mit Zwischenstopp in Seattle. Das war für ihn alles kein Problem. Und das in einer fremden Sprache, denn Englisch ist nicht so sein. Familie und gleichaltrige Freunde fanden es bewundernswert. Ich finde, daran merkt man eben auch, dass eine Verhaltenstherapie eben nicht das „Kind“ abrichtet wie ein Hündchen. Mein Sohn ist selbstbewusst, fröhlich in sich ruhend. Der lange Flug hat ihn nicht eine Minute gestresst. Im Gegenteil, er hat sich im Vorfeld schon riesig auf die Herausforderung gefreut…und uns ängstliche Eltern belächelt. Er hat lässig mit den Leuten auf seiner Reise kommuniziert (auch mit einer neben ihm sitzenden englischsprachigen Familie). Ich denke, ein abgerichtetes Hündchen wäre nicht so fröhlich und selbstständig auf Reisen gegangen.

Mein wäre ohne ABA/VB nie dort, wo er jetzt ist. Es fällt mir schwer, die einzelnen Bereiche aufzuzählen, wo ABA/VB geholfen hat und wie genau mein Sohn es erlebt hat. Es ist zu lange her. Sagen kann man nur, dass es grundlegend in sein Verhalten, aber nicht in sein Wesen, eingegriffen hat und er jetzt, so wie er ist, sich rundum wohlfühlt.

Er singt immer noch aktiv bei der Jungendkantorei im Dom und möchte Medizin studieren. Der Wunsch steht schon seit 3 Jahren fest….die Lehrer und wir als Familie glauben an ihn…egal was er macht und machen wird.“